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Verlag gesucht – Manuskript-Ausschnitt

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Liebe Leser des bücher.de-Blogs und vor allem liebe verlagsnahe Personen,

mein Name ist Mattias Nemeth und ich bin Bühnenautor. Naja eigentlich bin ich gelernter Buchhalter, aber das tut hier nicht viel zur Sache.

ich schreibe momentan an meinem Buch „Warum ich keine Menschen mag“ und das Manuskipt nähert sich der Vollendung.  Nun ist es an der Zeit, mein Manuskript unter die Leute zu bringen. Denn ich möchte dieses Buch verlegt wissen und bin deshalb auf der Suche nach einem Verlag. Da ich das Glück besaß, beim großen und genialen Bücher.de Slam „Gib uns dein Wort“ teilnehmen zu dürfen, habe ich das Privileg, dies über dieses Medium tun zu können. Nur noch ein paar trockene Fakten, bevor ich euch Ausschnitte zu lesen gebe: Ich schreibe Kurzgeschichten und Slam-Texte und bin seit 2011 auf Bühnen in Deutschland und Österreich zu sehen. Ich bin 28 Jahre alt und wohne mit meiner Verlobten und unseren Hunden in dem kleinen Dörfchen Kissing, ganz in Augsburgs Nähe. So, nun kommen wir endlich zur Sache, mein Manuskript: WARUM ICH KEINE MENSCHEN MAG

Egal, ob er auf dem Oktoberfest dem einen Ring und seiner großen Liebe begegnet, aus Versehen Gott einer Erdmännchenkolonie wird, sein Hund das Christkind aus der Krippe klaut oder warum er kleine Kinder und alte Menschen gleichermaßen fürchtet. Wenn der Misanthrop Mattias Nemeth sich auf die Suche nach Liebe, Glauben und Menschlichkeit macht, dann bleibt dies nie ohne Folgen. In 28 Geschichten erzählt der junge Bühnenautor, Buchhalter, Versicherungsangestellte und baldiger Werbetexter die verrücktesten Zufälle und Schicksalsschläge seines Lebens, die uns manchmal nachdenklich, manchmal traurig, manchmal belehrend, doch immer mit einem Lachen zurücklassen.

 

Leseprobe:

 

Warum Nerds nicht heiraten sollten

 

„Das ganze Konzept der Ehe kann man gut mit Herr der Ringe vergleichen. Nimm‘ doch nur mal die Gravur, so eine ehrliche Aussage über das Leben als verheiratetes Paar findest du sonst auf keinem anderen Ring: „Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden“. Die ganze Geschichte um den Ring ist doch sinnbildlich für das Eheleben. Ich meine, kaum zückt einer den EINEN RING, schon versinkt alles in einem Zeitalter der Finsternis und des Chaos, wie in deiner Küche. Du steckst den Ring an und schon bist du für alle unsichtbar und am Schluss gibt es Krieg, bis der Ring wieder verschwunden ist. Da kann man ja auch gleich den EINEN Ring als Ehering hernehmen.“

Normalerweise würde ich mein kleines Nerdmädchen für diese Aussagen über Herr der Ringe feiern. Wenn man aber bedenkt, dass wir seit 2014 verlobt sind und gerade zusammen ziehen, dann macht mich Ihre Reaktion doch ein wenig nervös.

Ich habe einfach kein Händchen für Frauen. Das merkt man, wenn man bei fast jeder Frau der man an die Wäsche wollte, zum asexuellen besten Kumpel ernannt oder gleich mit den Worten: „Du bist wie ein Bruder für mich“ ganz aus dem möglichen Genpool entfernt wird, außer man lebt auf dem Dorf. Die einzige Steigerung, die hier noch möglich ist, ist wenn du der Frau romantische Geschenke machst, wie z.B. Candlelight Dinner Gutscheine oder einen Thermentag zu zweit und sie diese mit einem anderen Mann einlöst.

Es liegt einfach daran, dass ich süß bin, aber ich rede nicht von „Oh-den-will-ich-heiraten-süß“ sondern von „knuffigsüß“. Genau wegen diesem Handicap habe ich auch schon folgende Sätze zu hören bekommen: “Heute machen wir Mädelsabend, kommst du mit? (von meiner Verlobten)”, ”Ich habe genug von Männern, gut dass du da bist.“ (von meiner besten Freundin) und mein Favorit: “Es müsste Männer geben wie dich, dann wäre die Liebe leichter” von einem potentiellem One-Night Stand.

Die Schule bot mir auch keine pädagogische Hilfe. Man lernt rein gar nichts über den Umgang mit dem anderen Geschlecht. Mal abgesehen von Bienchen und Blümchen. Aber das hat mich eher verstört als mir geholfen. Denn ich hatte auch schon vorher in Biologie aufgepasst und wusste daher, dass Bienen nicht ihren Stachel in die Blume stecken und sie poppen bis der Blütenstaub spritzt. Nein, Bienen klettern in Blumen, um aus ihnen zu trinken und der Samen bleibt an ihrem haarigen Körper hängen, bis sie zur nächsten Blume fliegen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Bienen sofort qualvoll sterben, wenn sie zustechen, weil ihnen dabei der Stachel herausgerissen wird. Nun lasst uns dies mal auf den menschlichen Paarungsakt übertragen. Mediale Vorbilder existieren auch nicht. Wer waren denn die Frauenhelden der letzten Jahre? Nehmen wir nur mal das altbackene Beispiel des Glitzer-Möchtegern Vampirs. Dieser dringt nachts in die Wohnung seiner Begehrten ein um sie heimlich beim Schlafen zu beobachten. Stellt man sich nun vor, ich würde nachts in die Wohnungen von Frauen eindringen, um sie heimlich beim Schlafen beobachten, dann würden die Frauen es weder süß noch heiß finden.

Oder der Baumarkt-Fetischist und Traum aller frustrieten Hausfrauen: Mr. Grey. Der zeigt seiner Frau sein Spielzimmer und die wird ganz wuschig im Schlüpper. Mein Spielzimmer dagegen lässt Frauen schneller austrocknen als Salz eine Nacktschnecke. Gut, ich als Nerd habe auch eine andere Art von Spielzimmer.

Auch der Anfang unserer Beziehung war, nennen wir es schwierig. Bei dem ersten Date mit meinem Liebling, übertraf ich mich selbst im Scheiße bauen. Bevor es überhaupt angefangen hat, kam ich schon mal über 30 Minuten zu spät und das ist lange. Das weiß sogar ich, obwohl ich bei der Deutschen Post arbeite. Als Entschädigung lud ich sie dann in ein Café ein, nur um beim Bezahlen festzustellen, dass ich vor lauter Nervosität mein Geld vergessen hatte und sie anschnorren musste.

Das Date verlief danach allerdings relativ reibungslos, wenn man mal davon absieht, dass es in dem Kinofilm, den ich aussuchte um Krebs ging obwohl es sich um eine vermeintliche Komödie handelte. Ich hätte es ja wissen müssen. Schließlich war es ein deutscher Film, da ging es ja immer um Hitler, Krebs oder Til Schweiger.

Wir trafen uns danach noch viele Male und verliebten uns aller Umstände und Rückschläge unsterblich ineinander. So kam es am 20.09.2014 zu einem alles verändernden Abend.

 

Der Regen prasselte in Strömen auf uns herab und ich kniete mich in meiner Lederhosn auf den heiligen Boden des Oktoberfestes, der mit Pfützen übersät war, in denen sich die Lichter der Buden spiegelten. Ich nahm ihre Hand, küsste diese und sagte ihr: „Du bist die Frau, mit der ich alt werden will. Ich liebe dich über alles. Wenn ich dir in die Augen sehe spüre ich, dass du das Gegenstück zu mir bist und mich vervollständigst. Dein Charakter ist genau das, was ich will, genau das, was mich fasziniert und anzieht. Ich will mein Leben mit dir verbringen. Willst du mich heiraten?“ Erst kam von ihr ein weinerliches, „aber ich will nie eine Steuererklärung machen müssen, versprich mir das.“, dann allerdings kamen endlich ihr Lächeln und ihr JA.

Wenn ich so darüber nachdenke, liebt sie mich wirklich, schließlich verlässt sie für mich sogar ihr geliebtes München und zieht zu mir nach Schwaben und wenn das mal kein Liebesbeweis ist. Mein Bauchgrummeln ist also unbegründet. Auch wenn sie meinen Vorschlag mit dem EINEN RING als Ehering nicht so gut aufnahm. Dazu kann ich also nur noch eins sagen – Mein Schaaaaatz

 

Warum manches Zeit braucht

 

Ein Kind, jung und unschuldig. Sein Vater pflanzt einen Baum mit ihm.
Er erklärt das junge Leben, das sie hier pflanzen.
Der Junge hütet und hegt den jungen Spross viele Monate.
Ein Baum, noch jung, doch im Trieb. Seine Knospen sprießen. Doch wächst er nicht gerade, sondern bricht an manchem Ast aus der Geradlinigkeit aus.
Der Vater fängt an, an dem Baum zu zweifeln. So jung und doch schon so daneben. Er will ihn ersetzen und erklärt seinem Sohn, dass er ihm einen schönen, neuen Baum kauft, der schon stärker und gerader ist. Er zweifelt an dem jungen Spross des Baumes.

In seinem Denken ist der Vater überzeugt, dass der Junge es auch so sieht. Doch der Junge fleht ihn an, dem Baum mehr Zeit zu geben. Der Vater ist eigentlich anderer Meinung, doch die Unschuld in den Worten des Sohnes lässt ihn zustimmen.
Eines Abends kommt ein Sturm. Der Vater sieht nach dem Sohn, der am Fenster sitzt und hinausschaut auf seinen Schützling. Als der Junge ihn fragte, ob er glaubt, dass der junge Spross den schlimmen Sturm überstehen wird, verneinte er.
Doch zu seinem Erstaunen lächelt das Kind. Es sagt: „Vater, hast du mir nicht immer gesagt, wenn man an sich glaubt und man sich die Zeit zum Wachsen lässt, dass man alles schaffen kann?
Der Vater erwidert: „Ja stimmt, das sage ich immer“. „Weißt du Papa, ich glaube an den Baum, ich zweifele nicht und du hast gesagt, wir lassen ihm Zeit zum Wachsen.“
Der Vater sieht die Hoffnung in den Augen seines Sohnes und gibt ihm sein Wort, dem Baum seine Zeit zu geben.
Der Sturm dauerte ein paar Stunden, doch ging er vorbei. Der Vater hielt sein Versprechen und ließ den Baum stehen.

Die Jahre vergingen, der Baum wuchs, er wurde groß, stark und der schönste Baum im ganzen Garten. Seine einst schiefen Äste, hängen nun wie ein schützender Schirm und spenden den angenehmsten Schatten im Sommer.
Und meine Enkel, was soll ich euch sagen?

Dieser große Baum, unter dem ihr so gerne spielt, das ist der Baum, den ich damals mit meinem Vater gepflanzt habe.

Als mein Sohn seine Kinder, meine Enkel abholt, erzählen sie ihm von der Geschichte. Er lächelt und sieht zu dem zweiten jüngeren Baum in meinem Garten. Auch ihm erzählte ich die Geschichte als er mit mir seinen Baum pflanzte. Später erzählten mir die Kinder am Telefon, dass sie jetzt auch einen Baum kaufen waren mit ihrem Papa. Ich war sehr stolz auf ihn und freute mich.

Ein paar Jahre später krachte es sehr zwischen Ihm und seiner Frau. Von Wut und Zorn gelenkt, schmeißt er die Tür ins Schloss. Er ist fest entschlossen, heute reicht es ihm. Gerade als er den Zündschlüssel drehen will, fällt sein Blick auf den Baum, den er mit seinen Kindern gepflanzt hat. Seine Erinnerungen kehren zurück zu diesem Tag, sie kehren weiter zurück in seine Kindheit, zurück zu dem Tag, als ich ihm die Geschichte erzählte. Ihm wurde klar, dass er erst jetzt richtig die Lehre aus der Geschichte verstand. Er zog den Schlüssel wieder ab, ging zurück ins Haus, dort wischte er die Tränen aus dem Gesicht seiner Frau. Er zog sie an sich und küsste sie. Sie hielten sich noch lange im Arm und sagten sich dass sie sich liebten. Der Streit war vergessen und der Zorn verflogen. Es gab immer wieder Streit aber ihm war bewusst geworden, man darf nie Zweifel zu früh zu gewaltig werden lassen. Wie auch der Baum, so braucht alles im Leben Zuversicht, Mut und vor allem Zeit zum Wachsen. So ist es in der Liebe, in der Freundschaft, auf der Suche nach beiden und auch sonst in allen Lebenslagen.

 

Der Schwanzvergleich der Betamännchen

 

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und fragte sie nach einem Date. Sie sah mich daraufhin an, als hätte ich sie um eine ihrer Nieren gebeten und gab mir einen Korb. Außerdem sagte sie mir, dass sie erst in einem Jahr wieder Kontakt möchte. Ich konnte es nicht verstehen, ich hatte jedes verdammte Flirtbuch gelesen, hatte mit ihr Salsa getanzt und hatte mir dieses teure Parfüm aus der Werbung gekauft, das angeblich jede Frau beim ersten Atemzug feucht werden lässt. Aber wahrscheinlich funktioniert dass nur, wenn man so ein Werbe-Model-Körper hat. Ich weiß ja, man sollte sich nicht vergleichen, schließlich gibt es sogar Gegenstände, die öfter Sex mit Frauen haben als ich und selbst Hitler hat mehr Facebooklikes als meine Künstlerseite und der Wichser konnte nicht mal malen. Und wenn ich mich mit den Typen aus den Deo und Parfüm-Werbespots vergleiche, dann ist die einzige Gemeinsamkeit, dass ich auch etwas zwischen den Beinen baumeln habe. Als Gott mich schuf, dachte er sich: „Das wird lustig“ und „Der hält nicht lange“. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass man alle Harry Potter Bände zusammen schneller gelesen hat, als meinen Allergiebogen. Außerdem wurde ich mit dem Special-Feature Asthma ausgestattet. Da aber so ein normales Asthmaspray noch nicht ausreicht um jegliche Restmaskulinität zu zerstören, ist meines zusätzlich noch Pink. Mein Bartwuchs ließ mich 21 Jahre im Stich. Weshalb ich auch eher wie die knuffig gemachte Kuscheltier-Version eines richtigen Mannes aussehe. Meine Interessen sind auch nicht gerade „typisch männlich“. Was unter anderem daran liegt, dass ich meiner Mutter geglaubt habe als sie sagte: „Frauen stehen auf Männer, die tanzen, kochen, backen und Frauen bei ihren Problemen helfen.“. Zusätzlich mag ich romantische Komödien lieber als Actionfilme, mag Bücher und hasse Fußball. Was oft dazu führte, dass Frauen die ich anflirtete mich mit ihrem Bruder verkuppeln wollten, anstatt mit mir auszugehen. Meine Verzweiflung wurde so groß, dass mir sogar von Facebook zielgeschaltete Werbung von Gummipuppen angezeigt wurde. Tinder war auch ein riesen Reinfall. Wer Tinder nicht kennt: Das ist eine Smartphone-App bei der man potenzielle ONS/Dates und ähnliches entweder nach rechts wischt für „Boah geil“ oder nach links für „Fuck Nein“. Wenn beide Parteien „Boah geil“ gewischt haben gibt’s einen Treffer und man kann sich verabreden. Ich hatte Schwielen an den Händen vom nach rechts wischen. Nachdem ich ganz Augsburg und München durchgewischt hatte, hatte ich genau ein Match und zwar mein eigenes Fakeprofil. Nach dieser Enttäuschung wollte ich mich mit Musik ablenken. Doch anhand meines Musikgeschmacks schlägt mir Spotify folgende Stimmungs-Playlists vor: forever alone, life sucks und Melancholie. So unrecht hat Spotify da gar nicht. Ich habe noch nie Sprüche wie: „Wenn das Leben dir Zitronen gibt, frag nach Tequila“ verstanden. Mein Motto ist eher „Wenn das Leben dir in den Kaffee scheißt, machst du auch kein Schokochino mehr daraus“. Aber vielleicht ist genau dies der ausschlaggebende Punkt. Wieso sehe ich mich eigentlich selbst als wandelnde Problemzone? Wenn mich schon kein anderer „Boah geil“ findet, warum mache ich dann nicht einfach den Anfang und wische mich selbst nach rechts? Ich will sowieso nicht wie jeder sein. Schließlich habe ich mir nicht umsonst 27 Jahre Macken, Verrücktheiten und Meinungen angeeignet, um mich der grauen Masse anzupassen. Ich bin kein klischeehafter Mann, kein Werbe-Model, aber ich bin verrückt und habe Persönlichkeit. Das Problem ist, dass wir unser Selbstbild mit dem messen, was uns Photoshop und die Medien vorzeigen. Dove hat dazu vor ein paar Jahren ein Experiment gemacht. Ein Phantombildzeichner hat von einer Person zwei Bilder angefertigt. Eins entstand aus der Beschreibung der zu zeichnenden Person selbst und das zweite aus der Beschreibung von Freunden und Bekannten. Das Portrait aus der Selbstbeschreibung sah meist aus wie eine Mischung aus einem Höhlentroll und der Mutter aus den „Deine Mudda“-Witzen, wogegen das zweite Bild immer hübsch war. Wir dürfen uns nicht fertig machen, weil wir nicht aussehen wie gephotoshopt. Wichtig ist das wir lernen, uns selbst zu mögen. Wir müssen uns von medialen Abzieh-Männchen-Schablonen verabschieden und das Beste aus uns machen. Das Beste heißt, wir müssen uns selbst wohl fühlen und dann funktioniert auch alles andere. Ich habe mich selbst so akzeptiert wie ich bin. Ich gehe sogar noch weiter und sage: ich gefalle mir selbst. Soll ich euch noch was sagen? Nach einem Jahr meldete sich Luisa, die Frau vom Anfang tatsächlich wieder bei mir. Heute ist sie meine beste Freundin. Aber ich bin kein Friendzone-Opfer sondern habe auch eine wundervolle Verlobte an meiner Seite. Ich würde sagen – läuft hart bei mir. Wenn ich nicht von einem 10 jährigen aufgeklärt worden wäre, dass ich Zitat: “Zu alt für diesen Scheiß bin“. Aber dafür gibt es ja Anti-Falten-Creme. Ich habe da diese eine aus der Werbung. Die mit diesem Kerl, auf den dann alle junge Frauen…. Ach lassen wir das.

 

Warum ich Angst vor Kindern habe

Ich bin in dem Alter, in dem man stolz ist, wenn man einmal im Jahr feiern geht und länger als bis 2 Uhr durchhält, ohne einzuschlafen. Oder anders gesagt, ich bin in dem Alter angelangt, in dem man sesshaft wird. Mit sesshaft meine ich Baum pflanzen, heiraten und was alles dazu gehört, außer Kinder kriegen. Immer wieder werde ich mit diesem Thema konfrontiert. Egal ob in meinem Bekanntenkreis die Babys nur so rausploppen, oder ob ich im Zug nach Salzburg daran scheitere, mich zu entspannen.

Alles ist ruhig und dein Körper ist entspannt. Die Verspannungen deines Körpers lösen sich. Du wirst „Janick. Es reicht Janick“. Dein Puls „hör jetzt auf“. Vor dir liegt eine grüne Wiese und ein plätschernder Fluss „Willst du aussteigen? Mach so weiter und du steigst sofort aus“ Die Ruhe überträgt sich auf deinen Geist. Diese vollkommene.. „RUHE JETZT“ Dein ganzer Körper ist „Scheiße, echt scheiße“. Du fühlst dich erholt und ausgeschlafen wenn „ich von 3 runtergezählt habe, klatscht es“

Im Prinzip habe ich ja nichts gegen Kinder- außer sie sind nervige Drecksschratzen. Aber eigene will ich nicht. Da habe ich lieber meine drei kleinen süßen Welpen. Die kann man wenn sie frech waren in die Transportbox sperren oder mit Wasser bespritzen. Wenn sie aufs Klo müssen kannst du sie auch bei Schneefall in den Garten schicken und wenn du mal keine Hand frei hast, bindest du sie mit der Leine irgendwo fest. Solltest du Ärger mit den Nachbarn haben, bringst du dem Hund bei, diesen zu beißen. Macht das aber mal mit einem Kind, da bekommt man schnell mal Ärger, außer du wohnst in Österreich, da wird sowas größtenteils geduldet. Außerdem, wie soll ich denn meine Kinder in diese heutige Zeit entlassen? Ich könnte sie nicht einmal mit reinem Gewissen zu Schule schicken. Das Schulsystem ist nämlich der größte Rotz und es wird immer schlimmer. Ich habe ein genaues Bild davon, wie es in Zukunft aussehen wird, dafür brauche ich nicht einmal einen DeLorean.

Ein Gebäude, umzäunt von hohen Mauern mit Stacheldraht und elektrischen Gittern, die dafür sorgen, dass von drinnen keiner heraus kann. Im Inneren patrouillieren die besten Sicherheitskräfte unseres Landes. Dies ist auch absolut nötig, denn in dieser Einrichtung befinden sich die gefährlichsten Insassen unseres Planeten, nämlich pubertierende Kinder. In der hintersten Reihe sitzt Linus-Samuel-Jonny neben seiner Schwester Amanda-Chantal-Marie und beide mobben die Streber aus der ersten Reihe, aber nicht persönlich, sie haben eine App dafür.
Heute ist Sozialkunde, die Lehrer lassen sie live beobachten, wie auf RTL der neue Präsident gecastet wird, bald ist Finale bei „Deutschland sucht den Superpolitiker“.
Nach der Vormittagspause wird dann umgeschaltet auf „Germanys next Topkanzlerin“ und zum Schluss lernen sie, wie Hartz 8 beantragt wird.
Nein, die Welt braucht nicht noch einen weiteren Dustin-Kevin. Außerdem sind Kinder genauso unheimlich wie Puppen oder alte Menschen. Nehmen wir doch nur mal Filme wie Damien, Exorzist, Kinder des Zorns und Chucky die Mörderpuppe. Kinder sind nämlich nicht so unschuldig und harmlos wie behauptet wird. Ich habe da schon einige Geschichten gehört.

Ein kleiner Junge stand zum Beispiel mal an dem Bett seines Vaters mit einem Messer und sagte: „Papa, ich habe dich so lieb, ich will deine Haut als Jacke tragen.“

Oder ein anderer Junge sagte zu seinem Vater: „Ich will dir deinen Kopf abschneiden, damit ich immer dein Gesicht rumtragen kann.“

Und auch Mädchen sind nicht besser. Ein kleines Mädchen sagte mal zu seiner Mutter: „Ja, die Nachbarn sind unsere Freunde aber der Mann der über den Boden krabbelt und nachts bei deinem Bett steht, ist es nicht.“

Würdet ihr immer noch behaupten, dass Kinder unschuldig sind? Nein also Kinder kommen mir nicht ins Haus. Da hätte ich viel zu viel Angst, dass mich mein Kind absticht sobald ich schlafe. Das ist auch der Grund warum ich keine Kinder will. Nein eigentlich nicht, also nicht nur. Die Wahrheit ist, die Welt ist der Grund warum ich keine Kinder will. Eine Welt, in der Schulkinder öfter an dem echten Burn-Out erkranken, als hochbezahlte Manager, eine Welt in der bereits Kinder beim großen Pegida-Inzucht-Marsch mitlaufen und lauthals menschenverachtende Parolen brüllen, eine Welt in der es Menschen gibt, die die AFD und die NPD wählen, eine Welt in der massives Misshandeln und Mobbing als fast schon alltägliche Routine abgetan wird. Nein so eine Welt hätte mein Kind nicht verdient. Deswegen will ich keine Kinder, sondern setze meine Energie dazu ein, einen kleinen Beitrag zu leisten und mit eurem Lachen und Lächeln, zumindest für einen kurzen Moment, die Welt ein bisschen besser zu machen.

 

Warum ich mich frage ob Tarzan Sex mit Gorillas hatte

Auch wenn ich begeisterter Autofahrer bin, ist mir für lange Strecken der Zug lieber. Ich mag Zugfahren auch sehr gerne, zumindest das theoretische Konzept dahinter. Wie jeder weiß ist die praktische Ausführung etwas mangelhaft, aber man kann dort in Ruhe lesen oder einen neuen Text schreiben, vorausgesetzt man bekommt ein dieser seltenen Sitzplätze. Als ich in diese Bahn eintrete, gebe ich Gas, denn es gibt nur noch einen freien Platz und den will ich ums Verrecken haben. Doch kaum will ich mich setzen, schubst mich so ein Halbstarker auf die Seite und hockt sich breitbeinig auf meinen Platz. Ich könnte mich jetzt natürlich mit im anlegen, aber mir ist klar, wie das wieder enden würde. Er würde mich OPFA nennen und DEI MUDDA auf irgendetwas Unpassendes erwidern und was soll ich darauf schon antworten außer DU TÄTER und DEIN VATER? Außerdem würde ich ihn kaum einschüchtern können. Ich bin halt vom Typ her eher weniger Rambo und dafür mehr Glücksbärchi. Also mache ich das einzige Vernünftige und stelle mich in die verschwitzte, stinkende Masse, die vor der Tür steht und verfluche innerlich den Sandkastengangster. Ich habe keine große Hoffnung für die Generation nach mir.

Wie sollte sich das mit denen auch nur positiv entwickeln, aber die armen kleinen Menschen können eigentlich nichts dafür, die ganze Gesellschaft rutscht immer mehr ab und zieht die kleinen unschuldigen Kinderlein mit in den Abgrund.

Wobei unschuldig vielleicht doch nicht das richtige Wort ist, wenn ich höre, was die zwei vielleicht vierzehnjährigen Mädchen mir gegenüber lauthals von sich geben. „Boah die Pardy war echt hammerkrass, der Kevin hat zwei Sixpacks von seinem Bruda gerippt. Dafür wurde er aber auch gut von uns Mädels verwöhnt, die Becky hat sich sogar ganz ausgezogen die besoffene Bitch.“ Unbewusst schüttel‘ ich ungläubig meinen Kopf, das darf doch nicht wahr sein, RTL-Geschichten sind also doch nicht so weit hergeholt.

Da mache ich mir doch jetzt ernsthaft Sorgen über die Entwicklung der heutigen Jugend. Vor allem, wenn es um das Thema Sex geht. Ich meine gut, so manche Geschichte die man unterwegs aufschnappt, mag bloße Angeberei sein, aber bestimmt nicht alle. Bestes Beispiel, dass da doch etwas dran sein muss, ist der nicht mehr ganz so aktuelle Fall der sieben schwangeren Mädchen nach einem Schulausflug. Die haben einfach eine Sexorgie auf einem fucking Schulausflug gefeiert. Die waren alle um die 13 – 14 Jahre alt, in dem Alter haben wir noch Diddlmäuse und Pokémon auf dem Schulhof getauscht. Diese neue Generation nimmt die Welt auch ganz anders wahr. Wir haben damals bei dem Begriff Peitsche noch an Indiana Jones gedacht und nicht an Shades of Grey und Dominaspielchen. Und wir haben uns bei den Tarzanfilmen immer gefragt, wie stark dessen Arme wohl sein müssen, dass er sich aus dem Stand ohne Anlauf auf meterhohe Bäume schwingen konnte. Heutzutage fragen sich die Kids höchstens: „Boah hatte der Tarzantyp Sex mit den Gorillas? Schließlich war er doch deren Babo. Bestimmt hat er sich gedacht Yolo und hat die Affen voll durchgefickt. Dann hatte er wohl tierisch guten Sex, lol.“

Gut, jetzt so im Nachhinein überlegt, hätte ich meinem Vergangenheits-Ich vielleicht auch etwas mehr Erotik und weniger Pikachu gegönnt. Kommt das jetzt komisch, wenn ich das nach dem „SEX MIT AFFEN“ Satz sage?
Wir Älteren wundern uns, warum es bei den Kindern von heute so schnell geht mit dem Sex. Die reißen “Frauen” auch schneller auf als wir. Während wir noch die erste Frau in der Disco ansprechen, hat Kevin aus der 5a, schon 7 “Frauen” klar gemacht, gevögelt und plant gerade seine erste Orgie. Aber warum interessieren sich die Kiddies von heute schon so früh für Sex? Die Antwort ist doch ganz einfach: Wenn wir damals etwas brauchten, um unsere sexuelle Fantasie zu anzuregen, was haben wir dann getan? Wir haben uns die Unterwäscheseiten von irgendwelchen Bekleidungskatalogen mit der Taschenlampe unter der Bettdecke angeguckt. Heutzutage macht das keiner mehr, heute kennt jeder zweite 11-jährige YouPorn in und auswendig.
Aber es ist ja auch kein Wunder, dass wir erst so spät Interesse an Sex hatten.  Wie wurde uns damals das Thema Sex näher gebracht?  Mit Bienchen und Blümchen – ich meine ernsthaft?

Kevin aus der 5. würde in Sexualkunde ein Blatt, wo Bienen und Blumen drauf sind, nicht mal mit dem Arsch anschauen, sondern stattdessen mit seinem kackteuren Smartphone den neusten Hardcore-Rudelbums-Porno runterladen. Uns wurde damals auch noch eingeredet, dass man nur Sex hat, um Kinder zu zeugen. Wir haben damals so einen Scheiß noch geglaubt. Zumindest bis zur großen Pause, als es die Chantal mit unserem damaligen Kevin auf dem Klo getrieben hatte. Heutzutage wissen die Kids mit 12 mehr über Sex als ihre Sexualkundelehrer und denen kannst du auch nicht erzählen, Sex hat man nur um Kinder zu zeugen. Die wissen schon längst dass Sex geil ist und wie schön er sein kann.

Sie wissen zwar meistens noch nicht einmal, wie man Kondom schreibt aber können dafür das Kamasutra komplett auswendig.

Im ersten Moment mag es sich für den einen oder anderen  zwar verlockend anhören, seine Kindheit so zu verbringen, aber ich denke wir hatten es damals besser. Wir durften noch Kinder sein, denn wir hatten noch eine Kindheit. Die Gesellschaft beschwert sich, dass die Kinder zu frühreif werden, sich zu früh mit Sex beschäftigen. Aber wie soll diese heranwachsende Generation denn Kinder bleiben, wenn sie bereits in der 4. Klasse den Baustein für ihre komplette berufliche Zukunft legen müssen, wenn sie in der 3. Klasse bereits mit außerschulischen Aktivitäten vollgestopft sind um ihren Lebenslauf zu frisieren? Wie sollen sie denn Kinder bleiben, wenn es den Arbeitgebern am liebsten wäre, dass sie mit 18 schon 1 Ausbildung, 2 Jahre Berufserfahrung, und ein 1er-Abitur haben? Die traurige Wahrheit ist doch, dass in der heutigen Gesellschaft kein Platz für die Kindheit ist und dass die Kinder von heute keine Zeit und keine Chance auf eine richtige Kindheit haben. Also brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn sie frühreif werden. Welche andere Möglichkeit bleibt ihnen denn sonst noch, um in der heutigen Zeit zu überleben?

Aber ja, ein bisschen neidisch bin ich trotzdem, dass die 14‑jährigen heutzutage ein ausgeprägteres Sexualleben haben als ich in den ganzen 8 Jahren, in denen ich nun schon den Koitus fröhne, zusammen.

Ich werde unsanft aus meinen Überlegungen gerissen.

Mit offenem Mund starre ich gedankenverloren weiterhin zu den zwei frühreifen Mädels. Als sie zurückschauen, sehen sie angewidert aus. Plötzlich schreit die eine angeekelt und laut „Kotz der alte Sack will uns bestimmt Ficken, guck mal der sabbert gleich“.

Und tatsächlich drehen sich alle Köpfe im Zug zu mir um. Verdammt, ich will gar nicht wissen, was die alle nun von mir denken. Ab morgen fahre ich wieder mit dem Auto.

 

Ich hoffe euch hat mein kleiner Ausschnitt aus meinem Manuskript gefallen. Wie gesagt, ich suche noch einen Verlag, also falls ich das Interesse wecken konnte…


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